Lesezeit: 4 Minuten
Wir haben Bettina Gruber, Projektleiterin Marketing, über die Schultern geschaut und dabei erfahren, was sie am meisten schätzt und was ein neues Visual mit der Suche nach der «Seele» zu tun hat. Spannendes aus dem Agenturleben!
Ein Kunde will ein neues Visual von business4you. Auf was achtest du während des Briefings durch den Kunden?
Zuerst gibt es idealerweise ein Warm-up. Ich möchte den Kunden kennenlernen, ihn «spüren», seine Begeisterung für seine Firma und/oder Produkte aufnehmen und seinen Blickwinkel genau wahrnehmen. Kommt er mit fixen Vorstellungen? Weiss er genau, was er will/braucht? Oder ist sein Anliegen von allgemeiner Natur? Ist er offen für Neues und flexibel? Daraus entwickeln wir nachher unsere Aufgaben.
Was muss für dich nach einem externen Briefing unbedingt geklärt sein?
Die Bedürfnisse des Kunden, seine Art zu denken und die «DNA» seines Betriebes. Wir lernen den Kunden kennen und verstehen, damit wir in der Analyse die Grundlagen zur Lösung der Aufgabenstellung erarbeiten können. Mein Verstehen und mein Wissen werden zur Grundlage für den gestalterischen Prozess und einer guten Kommunikationsstrategie.
Wie geht es anschliessend in der Agentur weiter?
Wir machen eine Analyse der bestehenden Unterlagen und der Bedürfnisse, beleuchten den Kunden und seine Mitbewerber, organisieren ein Brainstorming, führen die Kundenidee mit unserem «Brainwork» zusammen und entwickeln daraus die Strategie/Konzeption. In dieser Phase geht es eigentlich um die Suche nach der «Seele» des Projektes und nach relevanten Inhalten.
Danach geht es zusammen mit den betroffenen internen Fachabteilungen an die Realisierung. Jede einzelne Fachperson wird kreativ gebrieft und gefordert. Das ist genau das Spannende an diesen Prozessen für mich: Jeder bringt seine Erfahrungen in das Projekt ein.
Auf was achtest du bei euch intern während des Briefings eines Grafikers?
Ich probiere, ihm so viele Infos wie nötig zu geben, aber ihn nicht zu überfluten. Damit er oder sie kreativen Freiraum hat. Bei den meisten Grafikbriefings, die ich mache, sehe ich den Auftritt schon ziemlich bildlich und klar vor mir. Es ist mir wichtig, auch die Ideen der Grafikerin/des Grafikers zu sehen.
Oft sitzen wir zusammen am Bildschirm und spielen «Pingpong» mit unseren Ideen. Dies sind meine schönsten Stunden: Wenn etwas Kreatives entsteht mit einem extra Twist, mit dem Gefühl, dass es stimmt und wir den Kunden «erobern» können.
Natürlich müssen wir auch immer das Budget im Kopf behalten und bei den kreativen Prozessen auch manchmal einen Punkt machen.
Werden regelmässig die Fortschritte überprüft? Kriegt allenfalls der Kunde einen Zwischenstand präsentiert?
Es gibt interne Abstimmungsmeetings, Feedbackrunden und immer wieder Auseinandersetzungen mit dem Thema. Manchen Kunden zeigen wir Zwischenschritte, um zu prüfen, ob wir uns gemeinsam mit ihm in die anvisierte Richtung bewegen, andere überraschen wir mit Präsentationen ohne vorherige Abstimmung. Jedes Projekt hat seine eigenen Abläufe mit individuellen Lösungen. Das hält die Arbeit frisch und aufregend.
Facebook
Twitter
Linkedin
Kommentare