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Zunehmende Relevanz von Sprachanfragen hat Einfluss auf Ihr SEO-Ranking

Geschrieben von Roy Müller | 16.Oktober 2017

In den USA laufen 20% aller Suchanfragen bereits über Sprachassistenten. Hierzulande beträgt der Anteil unter Generation Y-Vertretern mindestens eine Suchanfrage pro Monat. Diese Suche verändert die Auswahl der Ergebnisse von Google. Was für Unternehmen und Marken nichts anderes heisst, als dass sie sich anpassen und ihre SEO-Strategie optimieren müssen. 

Besonders junge Menschen sind vom Gedanken angetan, in ihre Devices nichts eingeben zu müssen, sondern direkt damit zu sprechen. Sie sind viel unterwegs - da ist es doch viel praktischer, einen kurzen Satz in das Device zu sprechen statt Keywords einzutippen. Es sind dieselben jungen Menschen, welche zu Mitarbeitenden und Kunden Ihres Unternehmens werden. Gemäss Marktforschungsunternehmen Comscore ist dieser Trend nicht nur dauerhaft, sondern steigt vielmehr an. Denn bis 2020 sollen Sprachanfragen bereits mehr als 50% aller Anfragen ausmachen.

Die Sprachsuche stellt für den Marketingmitarbeitenden sowohl Herausforderung als auch Chance dar. Grundsätzlich gilt es, zwei verschiedene Prinzipien zu unterscheiden: sind die Suchanfragen simpel – beispielweise über wie viele Kantone die Schweiz verfügt – bezieht Google die Antwort aus dem sogenannten Knowledge Graph. Diese Frage ist generell und die Antwort ist stets dieselbe. Bei konkreten Anfragen – mehr zu diesen später – stützt sich die Suchmaschine auf Featured Snippets. Also gilt für Unternehmen, welche ihr Angebot für die Sprachsuche optimieren wollen, sich mit Featured Snippets auseinanderzusetzen.

Funktionsweise der Featured Snippets

Gibt eine Person auf Google eine Sprachanfrage ein, wird ihm oben auf der Ergebnisseite möglicherweise ein Resultat in Form eines hervorgehobenen Blocks angezeigt – ein Featured Snippet. Darin befinden sich die üblichen Informationen einer Webseite sowie der direkte Link dazu. Ein erster gewaltiger Unterschied zu den gewohnten Ergebnissen einer Suchmaschine, ist der folgende: bis anhin reagierte Google mit zehn Suchresultaten pro Seite auf Ihre schriftlichen Anfragen. Tätigen Sie jedoch eine Sprachanfrage, liest Ihnen Ihr Endgerät aus Ihrem Lautsprecher nur das Featured Snippet vor. Die weiteren Resultate werden weiter unten nach wie vor aufgelistet. Weswegen käme aber jemand auf die Idee, zu scrollen, wenn seine konkrete Frage bereits beantwortet ist und vorgelesen wird? Dies kann einen immensen Einfluss auf Ihre Brand Awareness haben. Sie sollten also eine Content-Strategie entwickeln, welche die Featured Snippets miteinbezieht, um in Zukunft auch bei Sprachanfragen hoch zu ranken.

Der zweite wichtige Punkt, den es zu beachten gilt, betrifft die Regionalität einer Suchanfrage. Überlegen Sie sich, auf welche Fragen Ihr Unternehmen die Antwort ist. Ein beliebtes Beispiel hierfür sind Einkaufszentren: Achten Sie darauf, dass in Ihrem Google-Mybusiness-Account gerade die Ortsangaben und die Öffnungszeiten gut gepflegt und immer korrekt sind. Wenn nun jemand nach «Einkaufszentrum in der Nähe» oder «welches Einkaufszentrum hat in der Nähe geöffnet» sucht – was geschieht dann? Google prüft anhand des Algorithmus die einzelnen Inhalte. Sollten Ihre Inhalte qualitativ hochwertig sein, stehen die Chancen gut, dass Ihr Einkaufszentrum als Featured Snippet erscheint. Schliesslich geht es dabei um die oben erwähnten konkreten Fragen abhängig von der Region, in welcher sich der potentielle Kunde befindet und eben nicht um generalisierbare Suchanfragen.

Was noch nicht ist, wird werden

Bereits einleitend haben wir die Häufigkeit entsprechender Suchanfragen per Sprachassistent erwähnt. Nun gilt es zu sagen, dass längst noch nicht jede Anfrage per Featured Snippet beantwortet werden kann.[1] Mit zunehmender Verwendung des Sprachassistenten auf mobilen Endgeräten, wird sich Google jedoch nicht den Rang ablaufen lassen und auch die Featured Snippets erweitern. Für Ihr Unternehmen bedeutet dies: beginnen Sie heute damit, sich Gedanken darüber zu machen, inwiefern Sprachanfragen für Ihre Suchergebnisse relevant werden könnten. Werden Sie vertraut mit dem Sprachassistenten, versuchen Sie verschiedene Frageformate (Tipp: W-Fragen anstelle von einzelnen Suchwörtern!) und schmieden Sie an Ihrer zukünftigen Content-Strategie. Noch haben Sie Zeit, sich einen Platz in der «ersten Reihe» zu sichern. Versuchen Sie es – sprechen Sie mit Google.[2]

 

[1] Entnommen aus: http://t3n.de/news/google-featured-snippets-812945/, eingesehen am 04.10.2017.

[2] Quelle: http://t3n.de/magazin/media/pageflip/49/html5.html#/40, eingesehen am 04.10.2017.